Tretlager /  Tretkurbeln / Kettenblätter

Für Fahrradtretlager werden heute vier verschiedene Lagertypen verwendet. Weit verbreitet sind  BSA-Tretlager. In Billigrädern werden häufig Thompsonlager eingebaut. BMX-Räder verwenden Lager nach dem Fauber-System. Industrielager (Patronenlager) als komplette  Lagereinheit ersetzen neuerdings die BSA-Lager.

Ein Tretlager besteht aus der Tretlagerachse, den Kugelringen, den äußeren Lagerschalen, dem rechten und linken Konus und der Konterung. Tretlager werden in der Regel als kompletter Satz, mit den  Tretkurbeln und den Kettenblättern, eines Herstellers angeboten.

     Thompsonlager
Thompsontretlager
Bei den Thompson -Tretlagern werden die Lagerschalen mit der Öffnung nach außen in die Tretlagerhülse des Rahmens eingepreßt. Von den inneren Konen ist einer  auf der Tretlagerachse fest angebracht. Der andere Lagerkonus wird auf die Achse aufgeschraubt und dient zur Einstellung. Einfache Staubschutzdeckel dichten das Lager ab.

     BSA-Tretlager
BSA-Tretlager
Bei BSA-Tretlagern ist die Achse zusammen mit den Innenkonen aus einem Stück geschmiedet. Die äußeren Lagerschalen zeigen mit der Öffnung nach innen. Die rechte Lagerschale wird fest in das Tretlagergehäuse eingeschraubt. Mit der linken Schale wird das Lagerspiel eingestellt. Ein Konterring sichert die eingestellte Position.

     Fauber-Tretlager
Faubertretlager
Beim Fauber -Tretlager sind Tretkurbeln und Achse aus einem Stück gefertigt. Die Innenkonen werden auf die Achse aufgeschraubt. Das Kettenblatt wird zwischen rechter Kurbel und rechtem Innenkonus eingeklemmt.  Die äußeren Lagerschalen werden mit der offenen Seite nach außen in das Tretlagergehäuse eingepresst. Mit dem linken Innenkonus wird das Lagerspiel eingestellt. Eine Kontermutter sichert die Einstellung.

     Patronenlager

In den letzten Jahren haben sich im Fahrradbau Patronenlager durchgesetzt.  Diese Industrielager bestehen aus herkömmlichen Maschinenlagern. Diese Lager bilden eine geschlossene Einheit, die von der rechten Seite fest in das Tretlagergehäuse eingeschraubt wird. Die Verschraubung auf der anderen Seite ist dann Führung und Konterung in einem. Die Lager sind weitgehend abgedichtet. Wasser und  Schmutz können nicht mehr so leicht eindringen. Es entfallen auch Einstellungs-  und Wartungsarbeiten, da diese Lager nicht geöffnet werden können. Maße Für die Lager sind zwei Maße wichtig: die Gehäusebreite und das Gewinde. Die Gehäusebreite liegt bei hochwertigen Rahmen normalerweise bei 68 oder 70 mm. Bei Italienischen Rädern haben die Gewinde 36x24 einen Aussendurchmesser von  35,9 mm. Französische Gewinde 35x1 haben Aussendurchmesser von 34,8 mm. Die BSC - Lager 1"370x24 haben einen Aussendurchmesser von 34,7 mm.

   Tretlagerachsen
Die Tretlagerachsen auf denen die Tretkurbeln mit dem Kurbelkeil festgeklemmt werden, gehören eigentlich der Vergangenheit an. Die kleine quadratzentimetergroße Auflagefläche  des Kurbelkeiles muß hohe Kräfte übertragen. Dadurch löst sich die Klemmung oder die Bohrung in der Tretkurbel wird unrund. Als Folge stehen die Kurbeln schief.

Bei den Vierkantachsen ist die Tretlagerachse ist an den Enden quadratisch  abgeflacht. Die Tretkurbeln haben die entsprechende Nut. Eine Schraube hält die Kurbel auf der Achse. Durch die Abflachung verteilt sich die Pedalkraft auf eine achtfach größere Fläche. Wenn die Kurbelschrauben fest angezogen sind, können die Aufnahmen nicht ausschlagen. Die Tretkurbeln werden genau  um 180 Grad versetzt geführt.

Neue Tretlager haben eine verzahnte Achse. Diese kann noch präziser als die  Vierkantachse den Kurbelarm halten. Wichtig ist, daß die Kurbelschrauben immer  genügend fest angezogen werden. Regelmäßige Kontrolle ist wichtig.

     Tretkurbeln
Die Tretkurbeln werden aus Stahl oder Aluminium gefertigt. Stahlkurbeln werden oft durch eine Kunststoffhülle optisch aufgewertet. Kurbellängen beim MTB/ATB sind normalerweise 175 mm lang, Sportraderkurbeln 170 mm. Für Kinderräder sind Kurbeln mit 90, 110, 125, 145, 152 und 165 mm erhältlich. Zur Längenbestimmung kann man 1/10 der Körpergröße oder die Hälfte der Oberschenkellänge heranziehen.



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