Scheibenbremse

Das Prinzip der Scheibenbremse ist aus dem Kraftfahrzeugbau übernommen worden. Auf die an der Nabe angeflanschten Bremsscheibe wirken zwei Bremsklötze. Da ein wesentlich  größerer Bremsdruck notwendig ist, wird der entsprechende Druck in der Regel hydraulisch aufgebaut. Kostengünstige Modelle werden mechanisch betätigt.
mechanische Scheibenbremse vorneVorteilhaft ist die Plazierung an einer Stelle, die nicht besonders Verschmutzungen ausgesetzt ist. Die vorhandene Bremsfläche ist größer. Durch den hohen Druck der Bremsklötze auf die Bremsscheibe ist Feuchtigkeit  kein Problem. Allerdings quietschen einige Bremsen bei Nässe.

Die Bremsleistung ist bei Trockenheit und Nässe gleich gut. Die Bremskraft ist leicht dosierbar. Der Wartungsaufwand ist bei hydraulischen Bremsen gering.

Nachteilig ist der hohe Preis. Das Gewicht ist ebenfalls deutlich höher als bei der Felgenbremse. Die Standfestigkeit ist nicht immer gegeben.

Bremsbeläge sind aus organischem Material oder aus Sintermetall gefertigt.
Teilweise sind die Beläge mit verschiedenen Materialmischungen erhältlich. So kann man das Bremsverhalten optimieren.

Während die Handkraft bei mechanischen Bremsen über das Bremsseil übertragen wird, dient bei hydraulischen Bremsen eine Flüssigkeit als Medium.
 Es kommen verschiedene Flüssigkeiten zur Verwendung. Mineralisches Öl, Bremsflüssigkeit nach DOT 4 oder Bremsflüssigkeit nach DOT 5.1. Mineralöl und Bremsflüssigkeit dürfen auf keinen Fall miteinander gemischt werden. Die Dichtungen in der Bremsanlage sind auf die jeweilige Flüssigkeit abgestimmt. Eine falsche Befüllung oder eine Mischung kann die Dichtungen zerstören. Ein Totalausfall der Bremse wäre die Folge.Scheibenbremse von oben gesehenKleinere Bremsen haben normalerweise zwei Bremskolben. Größere vier. Diese drücken den Bremsklotz an die Bremsscheibe aus Stahl.

Die durchschnittliche Bremsscheiben hat einen Durchmesser von 160 mm. Scheiben für Extremsport haben schon mal über 210 mm Durchmesser

Der Bremssattel wird vorn an der Gabel oder hinten am Rahmen befestigt. Die Bremsklötze im Innern müssen genau parallel zur Bremsscheibe ausgerichtet sein. Zur leichteren Einstellung ist die Befestigung des Bremssattels bei vielen Modellen als Langloch ausgeführt. Wenn nicht, kann man sich mit verschieden dicken Unterlegscheiben behelfen.

Meistens ist der Bremssattel fest angeschraubt. Es gibt auch eine Ausführung bei der Führungsstifte fest an die Halterung geschraubt sind. Darauf kann sich der Bremssattel seitlich etwas hin und her bewegen. Er schwimmt. So ist der Bremssattel immer auf die Bremsscheibe ausgerichtet. Nachteilig ist, das der Bremsbelag oft leicht an der Scheibe schleift.

Sind die Bremsen neu oder neue Bremsbeläge montiert worden, sollten sie mit 25 - 30 Bremsungen aus höheren Geschwindigkeiten eingebremst werden.

 Nachteilig ist das höhere Gewicht und der hohe Preis. Da der Bremssattel an der Gabel oder am Rahmen befestigt, wird, muss hier ein entsprechender Anbauflansch sein. Auf ausreichende Stabilität muss auch geachtet werden. Da die Bremsscheibe an die Nabe angeflanscht wird und von dort die Bremskräfte wirken, werden auch die Speichen beim Bremsen stark belastet.

Um das Gewicht des Rades klein zu halten werden kleine Bremsen verwendet. Oder es wird Leichtbau auch bei der Bremse betrieben. So können Bremshebel aus Karbon gefertigt werden, Bremssättel aus Titanium und Befestigungsmechanische Scheibenbremse hintenschrauben aus Aluminium.

Kleine Bremsen reagieren empfindlicher auf Dauerbelastung. Gerade bei Fahrern mit höherem Gewicht müssen die Bremsen einiges leisten. So kann auf langen Talfahrten die Bremsscheibe anfangen zu glühen. Steigt Qualm aus der Bremse auf, ist das ein sicheres Zeichen für Überlastung. Im Extremfall kann sich die Bremsscheibe oder der Bremsbelag so verziehen das die Teile erneuert werden müssen.  Die Bremsflüssigkeit kann zu sieden anfangen. Die dabei entstehenden Luftbläschen lassen den Bremsdruck stark abfallen. Wird die Bremse zu heiß, kann die Bremsleitung aufweichen und abreißen

.Die Bremsleistung kann man mit einem größeren Durchmesser der Bremsscheiben erhöhen. Die Standfestigkeit der Bremse wird erhöht. Die dabei auftretenden Kräfte belasten allerdings Gabeln und Felgen sehr stark. Gewichtsoptimierte Gabeln können dabei kurzfristig unbrauchbar werden. Auch das Rad und die Nabe müssen entsprechend belastbar sein. Speichen können häufiger brechen.

Große Bremsen haben auch ein entsprechendes Gewicht. Während eine Leichtbaubremse nur etwa 300 Gramm wiegen kann, wiegt eine Bremse mit entsprechender Materialreserve mehr als das Doppelte.



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