Lenker Tourenräder 540 - 560 mm Sporträder 490 - 420 mm Mountainbike 640 - 680 mm Kinderräder 410 - 420 mm
Die Form des Lenkers
wirkt sich auf die Sitzposition aus. Lenkerformen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Vom sportlich schmalen Rennlenkerbügel bis hin zum ultrabreiten Cruiserlenker. Gerade Lenker eignen sich für die vorgebeugte Sitzhaltung
auf Sporträder. Cityräder mit aufrechter Sitzweise verlangen nach höheren Lenkern, die nach hinten zum Fahrer hin, geschwungen sind. Neben der Lenkung dienen Lenker als Gegenhalt und Kraftverstärkung beim Treten. Dabei wird das
Lenkerrohr wechselweise gebogen. Durch diese Bewegung kann es zu Ermüdungsbrüchen führen.
Lenker werden entweder aus Stahl, Aluminium oder Carbon hergestellt. Durch die verschiedenen
Breiten und Formen ergeben sich unterschiedliche Griffpositionen für die Hände. Eine Faustregel sagt: Optimal passend ist eine Lenkerbreite, die der Schulterbreite entspricht. Je nachdem wo man mit seinem Rad unterwegs ist, kann man von der Regel abweichen. Schmale Lenker ermöglichen bei geringer Bewegung große Lenkreaktion. Auf Strecken mit hohen Geschwindigkeiten bietet ein schmaler Lenker eine windschnittige Sitzposition. Ein breiter Lenker stabilisiert das Rad in schwierigen Geländestrecken, so daß man es gut im Griff hat.
Zweckmäßige Lenkerbreiten
Bei Langstreckenfahrten stützt man sich mit geraden Armen auf dem
Lenker ab. Damit die Handgelenke nicht zu stark abknicken, unterstützt eine Lenkerkröpfung von etwa 16 Grad die Arm- und Handhaltung.
Für Geländefahrten ist ein gerader Lenker mit bis ca. 12 Grad Lenkerkröpfung zweckmäßig.
Hochgezogene Lenker bewirken eine aufrechtere Sitzposition ohne Änderung des Lenkervorbaus. Bedingt durch ihre Konstruktion sind sie aber auch schwerer. Nicht jeder dieser Lenker für die Belastungen
bei sportlichen Einsätzen geeignet.
Der Lenker hat wichtige Aufgaben zu erfüllen. Er dämpft vom Vorderrad kommende Stöße ab. Er ist der Gegenhalt des Fahrers beim Treten. Dadurch wird der Lenker wechselweise auf Biegung
belastet.
Barends
Barends ermöglichen einen Positionswechsel der Hände am Lenker. Sie werden außen auf die Lenkerenden geklemmt. Dadurch
verschiebt sich die Griffposition um ca. zwei Zentimeter nach innen. Werden die Barends seitlich in den Lenker gesteckt und dort festgeklemmt, kann die Griffposition bleiben.
Lenker sind Verschleißteile!
Neuere Tests haben wieder einmal gezeigt, daß das Lenkermaterial ermüden kann. Als Folge bricht der Lenker.
Deshalb kontrollieren Sie den Lenker regelmäßig auf Bruchstellen,
Riefen, Dellen, Knicke oder Verfärbungen. Auch die Klemmstelle am Vorbau gehört dazu.
Tauschen Sie beschädigte, verbogene oder zweifelhafte Teile aus. Verbogene Lenker nicht richten, sondern erneuern!
Angeschweißte Querstreben bergen ein erhöhtes Bruchrisiko da durch den Wärmefluss beim Schweißen das Material unberechenbar geschwächt wird. Die höchsten Belastungen treten im Bereich der Vorbauklemmung auf.
Je nach Beanspruchung nach einem, spätestens aber nach zwei Jahren, sollte der Lenker getauscht werden. Der Lenker muß zum Vorbau passen. Die Durchmesser von Lenker und Vorbau sollen nicht
mehr als 0,1 mm unterschiedlich sein. Der Vorbau muß gratfrei sein. Schrauben der Klemmung nach Herstellervorschrift mit dem Drehmomentschlüssel anziehen. Stahlvorbauten können Alu- oder
Carbonlenker schädigen. Ist eine Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben, muß bei einem Wechsel auch der Vorbau getauscht werden.
Downhill-Lenker im Test
Downhill- und Freeride- Lenker wurden in einem Test auf Bruchfestigkeit untersucht. In einer Prüfmaschine wurden, vom Wiegetritt über Cross Country und Downhill bis zum Sprung, alle
möglichen Belastungen die während einer Radtour auftreten, simuliert. Ein Testzyklus belastete den Lenker mit 1000 Lastwechseln. Die ersten Brüche traten bereits nach nur 5 Testzyklen auf. Bei nur
vier von sechsundzwanzig Lenkern konnte der Test nach 220 000 Lastwechseln ohne Defekt beendet werden.
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