Felgen

Während früher Fahrräder mit Stahlfelgen ausgerüstet wurden, haben sich heute Aluminiumfelgen durchgesetzt. Denn die Felgen sind nicht mehr nur Träger der Bereifung. Sie ist als wichtiger Teil des Bremssystems anzusehen, da auf sie die Bremsklötze der Felgenbremsen einwirken.

Verchromte Stahlfelgen werden aus gebogenem Stahlblech hergestellt. Ihre Stabilität ist nicht höher als die von Aluminiumfelgen, da sie aus dünnerem Material gefertigt werden. Auf keinem Fall sollen sie bei Rädern mit Felgenbremsen verwendet werden. Bei Nässe ist das Bremsverhalten katastrophal. Felgenmodelle mit Rillenprofil an der Felgenflanke verbessern das Bremsverhalten nicht besonders. Jedoch ist der Verschleiß der Bremse wesentlich höher.  Auch der Bremsgeräuschpegel ist höher.


Aluminiumfelgen gleichen  den Nachteil des weicheren Materials dadurch aus, das sie dickere Wandungen und ein eckiges Profil haben. Die Herstellung des Felgenprofils erfolgt  in Strangpressen. Anschließend werden die so erhaltenen Profile in Form gebogen und am Stoß mit zwei Stiften zusammengesteckt, selten verschweißt. So lassen sich auch komplizierte Profile für Hohlkammerfelgen für hohe Beanspruchungen herstellen.

Die Speichenlöcher sind  leicht rechts und links von der Felgenmitte versetzt angeordnet. Hochwertige Felgen sind "geöst". Sie haben Buchsen, die durch die Speichenlöcher  gehen und die Felge an diesen kritischen Stellen verstärken. Die Speichenlöcher können durch die Speichenbewegungen nicht mehr  aufweiten.

Gepunzte Felgen haben an den Speichenlöchern eine halbkugelige Einbuchtung. In dieser liegt der Speichennippel. Durch die größere Auflagefläche ist die Belastung am Lochrand  nicht so groß.

Die dunkelgraue Farbe bei manchen  Alufelgen entsteht, wenn das Aluminium wärmebehandelt wird. Häufiger  ist aber die Anodisierung um eine höhere Oberflächenhärte  zu erzielen. Allerdings leidet dabei das Bremsverhalten bei Nässe.  Dem entgegen wirkt ein Schleifen der Felgenflanken.

Eine andere Möglichkeit  die Bremswirkung zu erhöhen ist eine Beschichtung der Seiten mit Keramik. Die Felge erhitzt sich weniger. Bei allen Wetterbedingungen bleibt die Bremswirkung annähernd gleich.
        

Verschleißteil Felge! Durch die Reibung beim Bremsen nutzt sich nicht nur der Bremsklotz ab sonder auch die Felge. Vor Allem bei schlechtem Wetter oder bei Geländefahrten  wird beim Bremsen mit Hilfe von Schmutz die Seitenwand der Felge besonders stark abgenutzt. Wenn die Flanke zu dünn geworden ist, kann die Felge  einreißen oder brechen.

Da das Bremsverhalten und auch die Betriebsumstände unter denen gefahren wird ganz unterschiedlich sind, kann keine allgemein verbindliche Verschleißrichtlinie gegeben  werden. Die Flankenstärke sollte aber in den eingebremsten Rillen 1,2  bis 1,3 mm nicht unterschreiten. Bei jedem zweiten Bremsklotzwechsel sollte deshalb auf diese Abnutzung geachtet werden um die Felge rechtzeitig auszutauschen.
        


Zuordnung von Felgenbreiten und Reifengrößen.
Die Größenangaben der Felge stehen mit der Reifengröße nach der ETRTO - Norm in Zusammenhang. Bei der Bezeichnung 622x22 steht die Zahl 22 für die Felgenbreite. 622 ist der Felgendurchmesser

Felgen
breite

Reifengröße in Zoll

Reifengröße nach ETRTO

20

700 x 18C ... 25C

18 ... 25 x 622

22

700 x 23C ... 28C
27 / 28 x 1 1/4

23 ... 32 x 622
28 x 630

22 - 26

22 ... 26 x 1 3/8
700 x 25C ... 28C
27 /28 x 1 1/4
28 x 1 1 3/8 x 1 5/8

37 x 489 / 540 / 590
25 ... 37 x 622
28 ... 32 x 622

26

16/18/20/24/26/28 x 1.75
22/24/26/28 x 1 3/8 x 1 5/8

47 x 305/355/406/507/559/622
37 x 489/540/590/622

Diese Tabelle kann ein Anhaltspunkt sein um einer Felgenbreite den entsprechenden Reifen zuzuordnen. Reifenmontagen können aber auch in anderer Zuordnung erfolgen. Im Zweifelsfall fragen Sie den Fachhändler.



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